Aus der Praxis – im Gespräch …
„Denn wenn sich mein Gesprächspartner beispielsweise in die Lage einer sehbehinderten Kollegin oder eines Kollegen hineinversetzen kann, dann versteht sie oder er die Umstände, agiert anders und handelt barrierefreier.“ Niemand sei gegen Barrierefreiheit aus bösem Willen, meist fehle die Erkenntnis, so die Meinung von Mehmet Yolcu.
Bei seiner Sensibilisierungsstrategie geht der Essener mit ganz viel Zuversicht, aber auch pragmatisch vor: „Ich möchte niemanden überfordern. Langfristige Veränderungen bewirkt man mit Augenmaß.“ Zugute kommt dem 51-Jährigen dabei sein großes Netzwerk innerhalb des Unternehmens. Das zieht sich durch fast alle Abteilungen. Er spricht beispielsweise mit Verantwortlichen aus den Bereichen IT, Personal und Gebäude: „Ich habe schon mal von meinen Kolleginnen und Kollegen gehört, dass sie es mit ihren Anliegen auf regionaler Ebene durchaus leichter hatten, dadurch, dass ich mich gesamtunternehmerisch vernetze.“
Dabei hilft es auch, dass sich das Großunternehmen AOK Rheinland/Hamburg das Thema Barrierefreiheit als ein Ziel gesteckt hat. Diesem Ziel kommt es durch den aktuellen Neubau der Firmenzentrale in Düsseldorf für 1.800 Mitarbeitende noch weiter entgegen. Und auch hier fließt das Engagement Yolcus mit ein. Bei so großen Projekten sei es allerdings wichtig, dass man sich nicht in Details verliere. „Man muss sich fokussieren. Ich weiß ja auch nicht alles. Falls ich dann mal Nachfragen zur Barrierefreiheit habe, wende ich mich an die Agentur. Ansonsten ist meine Devise: zu Barrierefreiheit sensibilisieren, Projekte anstoßen und sich weiter vernetzen.“ Ein Konzept, für das Mehmet Yolcu brennt und das sich für die AOK als Arbeitgeber auszahlt.
-- aus unserem Newsletter Februar 2024 --